Juden und Perser
Persische Weltreich
Persepolis



Die altpersische Residenzstadt Persepolis (persisch تخت جمشيدTacht-e Dschamschid „Thron des Dschamschid“, altpers.: Parseh) war die Hauptstadt des antiken Perserreichs unter den Achämeniden und wurde 520 v. Chr. von Dareios I. im Süden des heutigen Iran in der Region Persis gegründet. Der Name „Persepolis“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Stadt der Perser“; der persische Name bezieht sich auf Dschamschid, einem König der Frühzeit.

Es waren wohl die mächtigsten Kapitelle der Antike. In 20 m Höhe trugen sie die Decken des gewaltigsten Palasts der antiken Welt. Persepolis; Residenz des König Dareios I.; Symbol für Macht und Glanz des persischen Weltreichs. In dessen Zentrum am Hang des "Kuhe Rahmat" dem Berg der Gnade ließ Dareios I. eine riesige Terrasse errichten. Das persische Weltreich erstreckte sich über drei Kontinente. Vom Hindus bis an die Westküste des schwarzen Meers; von kaspischen Meer bis nach Etyopien. Zum "Nourus" das persische Neujahrsfest kommen wie vor 2500 Jahren die Menschen zum Persepolis um den 13. Tag des neuen Jahres im Freien zu feiern.

Der Zugang ist beeindruckend. Spiegelbildlich angeordnete 7 m breite Treppenläufe führen von der Ebene auf die 15 m darüber liegende Terrasse vom Persepolis. Nach eine 180 Grad-Wendung treffen beide Treppenläufe aufeinander und enden auf einer zentralen Plattform vor einem großen Tor. Zwei Tore und vier Säulen aus Kalkstein erarbeitet sind noch erhalten. Die Wände gibt es nicht mehr. Sie waren aus luftgetrockneten Lehmziegeln und sind verwittert. Es war König Xerses der Sohn von König Dareios I. der dieses Tor bauen ließ. In der Inschrift des Tores preist der Sohn die Bauten des Vaters. Viel Schönes habe der in Persepolis gebaut. Das Tor nennt Xerses "Das Tor der Nationen". Riesige Stiere bewachen den Eingang; vordern Respekt.


Die antike Welt war farbig; mehr noch auffallend bunt. Farbreste, Beschreibungen antiker Schriftsteller und Referenzfunde belegen es. Fast am jede Gebäude sind Inschriften, die trotz formelhafter Redewendungen immer noch wichtige Kenntnisse über das persischer Reich und seine Hauptstadt liefern.

Die Torwächter am Ost-Ende sind geflügelte Wesen mit Stierleib und Menschenkopf. Die Vorderteile voll plastisch; Die Hinterteile Reliefs an den Torwänden.


 
                                  Tor der Nationen                Relief der Wände      Relief aus dem Palast in Susa   

Die Truppen von Alexander Mazedonier haben Persepolis 330 v. Ch. in Brand gesetzt und zerstört. Aber auch die Ruinen beeindrucken noch.

Wenn geborstene Säulen, angeschlagenen Friesen, Reste von Toren und Reliefs Bewunderung hervorrufen, wie muss es dann vor 2500 Jahren gewesen sein.

Das Baumaterial ist Kalkstein vom große Dichte und Härte. Ursprünglich schwarz, verwittert er an der Luft zu einer schönen rötlich gelben Farbe. So wie der Stein bearbeitet ist müssen Werkzeuge benutzt worden sein, wie sie es heute Steinmetzeln benutzen. Die Steine wurden aus der Nähe des Berges dorthin transportiert. Sie waren höchstens 1 km von Persepolis entfernt.

Es war wohl das größte Bauvorhaben der Antike, das König Dareios I. in der Hochebene von Perseplis am Hang des "Kuhe Rahmats" Berg der Gnade im persischen Kernland begann. Persepolis sollte das Zentrum seines Reiches, Symbol seiner Herrschaft werden. Am Abhang des Berges sollte eine Terrasse erstellt werden 300 m breit 455 m lang. Die mächtigen Außenmauern sind bis zu 15 m hoch.
Fachleute gab es genug. Die Steinmezeln die den Stein bearbeiteten waren Jonier und Lyder. Die Goldschmiede waren Meder und Egypter. Die das Holz bearbeiteten waren Lyder und Egypter. Die Männer die die Ziegelsteine bearbeiteten waren Babylonier. So berichtet eine Inschrift aus dem zeitgleich gebauten Palast vom Susa. Nirgends in den Überlieferungen werden Sklaven erwähnt. Dafür gibt es Dokumente, die ein ausgefeiltes Lohnsystem in Perserreich beschreiben. König Dareios I. hat die Anlage so nicht sehen können. Seine Nachfolger vervollständigten, fügten hinzu und veränderten. Unter "Ata Xerses" der bis 330 v. Ch. Herrschte erhielt Persepolis seine endgültige Aussehen. 170 Jahre nach Baubeginn 7 Jahre vor der Zerstörung.

Der Palast von König Dareiso I. ist nach Süden ausgerichtet. Das war das Erste was die Besucher sahen. Um dieser Blick zu verstärken wurde es auf einem Sockel gesetzt. An den Treppen, die zum Palast führen sind Reliefs von Dienerfiguren. Abwechselnd tragen sie verschiedene Kleidung und tragen unterschiedliche Sachen in den Händen. Auf die Außenwand der Sockel bzw. Treppe sind Reliefs von Soldaten zu sehen. Der Palast des Dareios I. war ein offizielles Gebäude. Der Stil und Reliefs waren Vorbild für die gesamten Gebäuden der Stadt.

Der Garten ist archäologisch nicht belegt. Aber es ist Aufgrund der Bewässerungssystem (Bewässerungskanäle) zu vermuten, dass es den für die persische Architektur sehr wichtigen künstlich bewässerten Garten an dieser Stelle vor dem Palast gegeben hat.

Im Fels von "Bisotun" sind Inschriften  auf drei alte Sprachen zu sehen, die erst entziffert werden mussten. Sie sind auf ilamischer, babylonischer und altpersischer Keilschrift erfasst worden. Die Inschriften berichten über Taten des Königs Dareios I. und die Nationen die zu seinem Weltreich gehörten.

Der "Apadana" Palast war ebenfalls eine der wichtigsten Paläste in Persepolis. Apadana war der große Thron und Empfangshalle und der Zentrale Bauwerk auf der Terrasse von Persepolis. Auf Breitgelagertem, Relief beschmücktem Sockel, der an seiner Nord und Ostseite über je vier Treppen zu erreichen war lag ein Festsaal, der alle Bauwerke auf der Terrasse vom Persepolis an Höhe und Größe übertraf. Das Filigran der Zinnenbänder an Sockeln, Treppen und Dachkanten; Die einmalig komponierten Säulen mit ihrem Blumenmotiven und Goldbehuften Blaugelockten Stierprotonen, die von der Decke herab schauten. Die in der Sonne glitzernden Polychrom, die funkelnden vielgliedrigen Gesimsen und Gebälke, die hohen Fenster und die weiten Türen mit ihren vergoldeten Türflügeln; All das brachte eine Feststimmung auf, von der den Besucher von Persepolis noch heute ein Abglanz entgegen schwebt.

Auch damals während der Neujahrs-Feiertage strömten die Menschen nach Persepolis. Aus dem ganzen Reich kamen Menschen aus verschiedenen Nationen nach Persepolis und brachten für den König Geschenke. Jedes Jahr zum Neujahr im Frühlingsbeginn Versammelten sich auf den großen Platz vor der Apadana, Menschen aus allen Länder des persischen Weltreichs.

An den Treppenaufgängen Reliefs; Diese Löwe-Stier Kampfgruppe, in der sich Löwe und Stier immer in ständigen Wechsel besiegen wird als Symbol der Tag-Nacht Wechsels und als Symbol des persischen Neujahrs gedeutet. König Dareios I. hat das vollendete Persepolis nicht gesehen. Aber es war sein Plan sie bauen zu lassen. Sie verkörperte seine Idee vom Staat.






Stier-Löwe Kampfgruppe symbolisiert der Tag-Nacht Wechsel und persisches Neujahr


Die Apadana war der Mittelpunkt eines Reiches, dessen Staatsidee die Treppenreliefs beschreiben. Das Verhalten, Empfangszeremonien und unterschiedlichen Gestalten von verschiedenen Nationen und ihre Geschenke werden damit verdeutlicht. Es ist natürlich auch eine Selbstdarstellung des Reiches. Dieses riesige Weltreich, das mit wenigen Ausnahmen, die damals bekannte Welt umfasste, bestand etwa 200 Jahre. Von Inneren Unruhen und Aufständen in den eroberten Ländern war es weitgehend verschont. Eines unterscheidet die Perser mit dem Großreiche nach ihnen. Um Ihren Erfolg dauerhaft zu sichern versuchten sie bei dem Eroberten Vertrauen zu erlangen. Ihnen wurde keine Religion aufgezwungen und weitgehende Selbstständigkeit zugebilligt. Inschriften und Dokumente aus Persepolis belegen es.





APADANA PALAST


Das Perserreich hatte auch andere wichtige Städte wie Susa oder "Ekbatana". Persepolis aber wurde mit besonderer Pracht ausgestattet. Die Farben der Säulen und Kapitelle sind nicht belegt; Dass sie farbig waren ist sicher. Zumindest sind die Farben blau, grün, gelb, rot, schwarz und weiß bewiesen. Farbreste und Referenzfunde und Beschreibungen antiker Schriftsteller belegen es.

Eine Säule symbolisierte einen heiligen Baum. Ein Bild das in westasiatischen Raum eine lange Tradition hatte.
In Perserreich waren großzügige Straßen gebaut, die  alle Orte im Weltreich miteinander verbunden haben. Diese Straßen erstreckten sich manchmal über 2000 Km lang. Sie dienten auch als Handelswege und Postwege. So war auch Persepolis mit Susa verbunden.

So berichtet Herodot:

" Überall gibt es königliche Stationen und ganz ausgezeichnete Herbergen, und die ganze Straße führt durch bewohntes und sicheres Gebiet."

Weiter heißt es:

"es gibt aber nichts Sterbliches, das schneller eintreffe als die Post [...] weder Schnee noch Regen, nicht Hitze , nicht Nacht hält sie davon ab, das einem Reiter vorgeschriebene Wegstück so schnell wie möglich zurückzulegen."

Schließlich nach 200 jähriger Baubeginn war die Terrasse von Persepolis nahezu vollständig zugebaut. Und immer noch werden unentdeckte Fundamente auf dem Gelände vermutet.

Die meisten Informationen über Achämenidenreich haben wir von den Tontafeln, die vor Ort gefunden wurden. Das Feuer der Soldaten des Alexanders hat sie zu festem Ton gebrandet. Die Tontafeln die zu Tausenden gefunden wurden, sind vorwiegend Verwaltungsdokumente über Zahlungen an Mitarbeiter des königlichen Haushalts. Es wurden Zahlungen verschiedener Art geleistet, für die unterschiedlichsten Dienste, die auf den Tontafeln vom Persepolis verzeichnet sind. Die kleinen Tontäfelchen berichten von Zahlungen an die Mütter; Zahlungen während und nach der Schwangerschaft und im Falle der Krankheit.




Wie konnte ein so großes Reich so lange bestehen?!

Sie versuchten sich nicht zu sehr in die kulturellen Angelegenheiten der eroberten Gebiete einzumischen. Jedes Gebiet hatte in religiöser und kultureller Hinsicht Freiheit. Die Perser waren nicht daran interessiert das kulturelle Geflecht eines Landes zu zerstören. Das sicherte ihnen die Loyalität der Bewohner in den eroberten Gebieten. Sie mussten die Menschen nicht töten oder Truppen einziehen. Sie dehnten ihren Einflussbereich nicht übermäßig aus. Es sollte so begrenzt sein, dass sie ihn gut verwalten konnten. Deshalb haben Sie an den Grenzen in jede Richtung angehalten und sind nicht weiter vorgedrungen. Sie haben versucht das Reich so wie es war gut zu regieren. Die Nationen die nicht zum Reich gehörten, dürften sich dazu entscheiden in der Weltreich beizutreten.

Alexander soll nach dem seine Soldaten die Terrasse von Persepolis 330 v. Ch. gebrandschatzt hatten, bei einem Besuch der Ruinen Reue gezeigt haben.

Von Persepolis aus wurde ein Reich regiert, das beispielgebend für seine Organisation und Verwaltung war. Und was vielleicht das wichtigste ist; Ein Reich dessen Bewohner auch in den eroberten Ländern auf Toleranz im Glaubensfragen zählen konnten und in gewisse Hinsicht sogar auf Rechtssicherheit.












Palastvon Dareios I.  in Persepolis





Stier-Löwe Kampfgruppe
Symbol der Tag-Nacht Wechsel und für persische Neujahr




Stierkapitelle in Persepolis




Vogelkapitelle in Persepolis




Fabelwesen (Löwe) Relief in Palast von Susa







Geschenke der Nationen  für König (Relief) in Persepolis



 


 Cyros Cylinder

  in altpersischer Keilschrift

   Cyros Charter of Human Rights
altpersischer Keilschrift


 











Relief in der Palast von Susa



riesige Grabstätte eines persischen Königs in Felsigen Steppe nahe Persepolis

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