Juden und Perser
Persische Weltreich
Nouruz das Neujahrsfest

Nouruz (persisch نو روز‎, andere Schreibweise: Nowruz, persische Aussprache: Nourus oder Naurus), ist der Name des altiranischen Neujahrs- und Frühlingsfests am 20. März oder am 21. März.

Wörtlich übersetzt heißt Nouruz „Neuer Tag“ (nou oder now: neu, Ruz: Tag). Der heutige Begriff Nou-Roz wurde zum ersten Mal im 2. Jahrhundert erwähnt.

Geschichte


Bis ins 1. Jahrhundert v. Chr. markierte in Persien die Sommersonnenwende den Jahreswechsel, der mit großen Erntefesten begangen wurde. Unter den Achämeniden (etwa 770 bis 300 v. Chr.) wurde die Frühlings-Tagundnachtgleiche zum offiziellen Jahresbeginn. Im Iran und in Afghanistan wird dieser Zeitpunkt bis heute von Astronomen auf die Stunde und Minute genau berechnet. An diesem Tag wurde die Armensteuer erhoben. Diese Tradition hat sich im Islam erhalten, mit dem sich Newroz-Kalender und -Feiern bis nach Ostafrika ausbreiteten.

Eine Sonnenwende oder Sonnwende (lat. Solstitium, griech. „Stillstand der Sonne“) stellt den Zeitpunkt dar, in dem die Sonne im Lauf eines Sonnenjahres Abstand vom Himmelsäquator erreicht. In diesem Augenblick kehrt die Sonne ihre durch die Schiefe der Ekliptik bewirkte Deklinationsbewegung um und nähert sich wieder dem Himmelsäquator. den größten nördlichen oder südlichen

Diese maximale Deklination erreicht sie jedes Jahr zweimal: einmal nördlich und einmal südlich des Himmelsäquators; je nach Hemisphäre (also Nord- oder Südhalbkugel der Erde) spricht man dabei jeweils von der Sommer- oder Wintersonnenwende. Zu diesen Zeiten hat sie auch ihre größte bzw. geringste Mittagshöhe über dem Horizont.


Nach Achämenidische Kalender (Königskalender) haben wir das Jahr 2568 und das Kalenderjahr dass heute von der Regierung des Islamischen Republik Iran geltend gemacht wurde richtet sich nach islamische Zeitrechnung, dass die Wanderung von Profeten Mohamad von Meka nach Medina markiert. Doch viele Iraner würden gern die Königliche Zeitrechung wieder zurück haben. Viele Iraner identifizieren sich mit der altpersische Kultur und sind Stolz darauf. Die Zaratostrische Kalender an dem auch viele Iraner anhängen richtet sich nach Zaratustrische Glaube, das auch das Glauben von Achämeniden war und nennt sich das Avesta-Kalender. Nach Avesta-Zeitrechnung haben wir das Jahr 6373. Avesta ist das heilige Buch des Zaratustrismus.


Hierfür gibt es einen Kalender-Umrechner. Siehe iran. Shahi Kalender

 

Datumsumrechner

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In Persien war der Tag Nouruz über die Jahrhunderte der wichtigste weltliche Feiertag, aber auch in den kurdischen Provinzen des Osmanischen Reiches galt er als gesetzlicher Feiertag. Er wurde als großes Volksfest begangen, bei denen Reiterspiele stattfanden und sich die Menschen auf Plätzen und in den Straßen versammelten, Feuer anzündeten und sich gegenseitig mit Wasser bespritzten. Zur Zeiten der Archämeniden war am Nouruz-Tag die Bevölkerung für eine gewisse Zeit nicht mehr steuerpflichtig. Der Tag war aber auch aus ganz anderen Gründen wichtig. Denn am Nouruz kamen Vertreter der unterworfenen Völker nach Persien und brachten dem persischen König Geschenke.

Im Iran und bei den Kurden hat sich bis heute sein Charakter als Übergangsritual erhalten. Zur Vorbereitung auf den neuen Lebensabschnitt werden neue Kleider angezogen und als Zeichen für das Winterende werden Feuer angezündet, über die gesprungen wird und um die herum vor allem die Jungen tanzen und singen. Bei den Kurden bereiten die Frauen ein Festessen vor und gemeinsam gehen Verwandte und Freunde in einen Park oder zu einem Ausflugsort. Manchmal wird eine Musikkapelle engagiert, meistens ziehen die Musiker von einer Versammlung zur nächsten und spielen je nach Geschmack traditionelle, Liebes- oder politische Lieder.

Eine politische und nationalistische Bedeutung kommt dem Nouruz-Fest ebenfalls im Iran zu, wo seitens der Bevölkerung ein konstanter Widerstand gegen Versuche des islamischen Klerus geleistet wurde, die Bedeutung dieses auf die vorislamische iranische Geschichte zurückgehenden Festes zu relativieren, dessen Rituale, so z. B. das Tschahar Schanb-e Suri („Mittwochsfeuer“), zu verbieten oder diese beispielsweise durch den Besuch der Friedhöfe am ersten Nouruz-Tag mit Trauerzeremonien zu koppeln.

Seit dem letzten Jahrhundert hat sich Nouruz weit über den Iran, Türkei, Irak, Syrien und Zentral Asien verbreitet. Außerdem feiern heute Menschen Nouruz in Russland und im Balkan.

 

Jedes Land hat seine spezifische Schreibweise und Aussprache des Begriffs „Nouruz“.

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Bräuche, Zeremonien, Vorfeierlichkeiten und Verbreitung


Nouruz findet am Frühlingsanfang, am 21. März statt (Nawe Cal نوى کال‎ oder Sperli – „Neujahr“ oder „Frühling“ in der Sprache Paschtu, Sâle Nou سال نو‎ – „neues Jahr“ auf Persisch). Wichtigster Bestandteil des Neujahrsfestes ist die Zubereitung des Haft Sin („Sieben S“, dessen Bestandteile unbedingt mit den Anfangsbuchstaben des persischen „S“ beginnen müssen, welche sind: Sekke Münzen, Sib Apfel, Somach ein persisches Gewürz, Sombol die Hyazinthe, Sir Knoblauch, Sabsi wörtlich „Grünzeug“ meistens Kresse und Serke Essig), und des aus sieben Früchten bestehenden Neujahrsgetränks Haft Mewa. Es werden sieben Speisen, die möglichst mit dem Buchstaben „S“ beginnen sollten und die sieben Tugenden des Zoroastrismus symbolisieren, zubereitet und zusammen mit Samano oder Samanak (Keimlinge aus sieben Getreidesorten), einem Spiegel, Fisch im Wasser, Kerze und einem heiligen Buch (dem Koran bei Muslimen, der Bibel, Avesta oder einem Bild Zarathustras bei Zoroastriern) auf einem Tisch gedeckt. bei Christen, der

Am Vorabend des letzten Mittwochs wird das Tschahar Schanb-e Suri („Mittwochsfeuer“) angezündet. Dieser Brauch gehört zu den wichtigsten Ritualen des Neujahrfestes (siehe auch Feuer von Sada). Sada ist eine der Vorfeierlichkeiten, die zur Ehre von Nouroz veranstaltet werden. Das Fest, das auch in Ferdaussis Monumentalwerk Schahnama vorkommt, soll auf den Zoroastrismus zurückgehen. Während des Festes wird ein Feuer angezündet, an dem musiziert und getanzt wird.


Die Begehung dieses Festes lässt sich zurückverfolgen bis zu den zoroastrischen Vorfahren der heutigen iranischen Völker. Nouruz ist offizieller Feiertag im Nord-Irak (Autonome Region Kurdistan), in Iran, in Afghanistan, in Kasachstan, in Kirgisistan, in Tadschikistan, in Aserbaidschan, in Usbekistan (Zwei Tage), in Turkmenistan, in der Türkei, in Syrien, teilweise und inoffiziell in Pakistan, in Indien bei den Parsen als Jamschidi-Fest (siehe auch Holi). Gefeiert wird Nouruz auch im südosteuropäischen Raum (Balkan) wie in Bosnien-Herzegowina, Albanien, Mazedonien, Griechenland, Bulgarien, Rumänien, Moldawien, also bei den verbliebenen osmanisch-türkischen Bevölkerungsgruppen. Nouruz genießt eine sehr hohe Bedeutung bei allen kurdischen sowie belutschischen Stämmen und anderen hier nicht genannten iranischen Völkern.

Vor der Kalenderkorrektur durch den Astronomen Omar Khayyām 1070 wurde das Frühlingsfest zwischen Ende Februar und Ende März etwa 40 Tage lang gefeiert. Heute wird das Fest in der nordafghanischen Stadt Mazar i Sharif der Provinz Balch (ehem. Baktra) vierzig Tage lang unter dem Titel Melâe Gole Sorx („Tulpenfest“) gefeiert.

Nouruz wird im indo-iranischen Kulturkreis stets nach dem Sonnenjahr am 21. März oder am 20. März in Schaltjahren begangen, also am Ende des Tierkreiszeichens Fische und zu Beginn des Widder. Nouruz fällt damit mit dem Frühlingsäquinoktium zusammen. Es gehört neben dem Herbstfest Mehragan zu den ältesten traditionellen Festen der zentralasiatischen Region und des indischen Subkontinents.

Das islamische Neujahr ist nicht deckungsgleich mit dem Nouruzfest; es liegt nicht auf einem festen Datum des Sonnenkalenders, da es sich nach dem islamischen Mondkalender mit nur 355 Tagen berechnet. Es wird stets im 12. islamischen Mondmonat nach der großen Pilgerfahrt Hadsch (Id al-Adha, „Korbanfest“ oder „Opferfest“) als Ende des islamischen Mondjahres gefeiert. Es verschiebt sich jedes Jahr rückwärts um 10 oder 11 Tage innerhalb des Sonnenjahres, so dass 23 Mondjahre 22 Sonnenjahren entsprechen.

Haft Sin (persisch هفت سین‎) sind sieben Elemente, mit denen die Sofreh (سفره‎ „Tafel“) des Nouruz-Festes (persisches Neujahrsfest), die Sofreh Haft Sin (سفره هفت سین‎), zu Frühlingsbeginn (um den 21. März) im Iran, in Afghanistan, Tadschikistan und in Zentralasien dekoriert wird.

Die obligatorischen sieben Bestandteile der Sofreh Haft Sin, die alle mit dem Buchstaben Sin (س‎) beginnen, sind nach dem iranischen Wissenschaftler Dr. Nasser Engheta:

  • Sabzeh (سبزه‎ „Weizen“-, „Gersten“- oder „Linsensprossen“) symbolisiert Munterkeit (sabz o khoram „lebendig und munter“)
  • Samanou (سمنو‎ „Pudding aus Weizen“) symbolisiert Wohltat und Segen
  • Sir (سیر‎ „Knoblauch“) symbolisiert Schutz
  • Senjed (سنجد‎ „Mehlbeere“) symbolisiert die Saat des Lebens
  • Serkeh (سرکه‎ „Essig“) symbolisiert Fröhlichkeit
  • Somagh (سماق‎ „Gewürzsumach“) symbolisiert den Geschmack des Lebens
  • Sib (سیب‎ „Apfel“) symbolisiert Gesundheit

Ferner beinhaltet die Dekorationstafel:

  • Sonbol (سنبل‎ „Hyazinthen“) symbolisiert Freundschaft
  • Sekeh (سکه‎ „Münze“) symbolisiert Wohlstand
  • Aiineh (آیینه‎ „Spiegel“) symbolisiert Reinheit und Ehrlichkeit
  • Sham (شمع‎ „Kerze“) symbolisiert Feuer
  • Tokhm morgh rangi (تخم مرغ رنگی‎ „Bemaltes Ei“) symbolisiert Fruchtbarkeit
  • Mahi ghermez (ماهی قرمز‎ „Goldfisch“) im Wasser symbolisiert Glücklichkeit
  • Ketab (کتاب‎ „Buch“) symbolisiert Weisheit

Neben dem Haft Sīn befinden sich häufig auch eine Schale mit traditionellen Süßspeisen bzw. klassischem Gebäck (شیرینی سنتی‎), eine weitere Schale gefüllt mit verschiedenen Nüssen, Pistazien und Trockenfrüchten (آجیل‎), ein Flakon gefüllt mit Rosenwasser (گلاب‎), Foto(s) des/der liebsten Familienangehörigen – meistens die Verstorbenen oder der Nachwuchs, der im Ausland lebt – sowie eine kleine Nationalflagge auf dem Tisch.

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